Motivation
„Mentor – Die Leselernhelfer“ ist eine Erfindung des Hannoveraner Buchhändlers Otto Stender, der die alarmierenden Ergebnisse der ersten PISA-Studie zum Anlass nahm, etwas gegen die Defizite der Lesefähigkeit der Schüler zu unternehmen.
Wir alle kennen die negativen Folgen der Defizite im Lesen, Sprechen und Schreiben nicht nur für die tägliche Arbeit in der Schule, sondern auch für die soziale Integration jüngerer Menschen:
- kein Ausbildungsplatz
- keine berufliche Qualifikation
- Arbeitslosigkeit, allenfalls Gelegenheitsjobs
- soziale Randexistenz bis hin zur gesellschaftlichen Ausgrenzung
Deshalb kommt es darauf an, Schülerinnen und Schülern rechtzeitig zu helfen, ihre Defizite im Umgang mit der deutschen Sprache auszugleichen. Insbesondere das Lesen und das Verstehen von Texten ermöglichen den Anschluss an die schulische und damit soziale Entwicklung.
Mentor ist bestrebt, durch die Hilfe beim Lesenüben auch die Freude am Lesen zu wecken.
Lesen macht Freude – wenn man’s kann.
Mentoren
Mentoren sind ehrenamtlich tätige Erwachsene, die Zeit, Lust und die Bereitschaft haben, mit Kindern nach Vermittlung durch deren Schule das Lesen zu üben und ihnen ein tieferes Verständnis der deutschen Sprache in einer vertrauensvollen Atmosphäre zu vermitteln.
Benötigen die Mentoren eine besondere Vorbildung?
Sie ist nicht erforderlich, aber die Freude am Lesen, die Freude daran, sich einem Kind im Alter von 8 bis 13 Jahren zuzuwenden, und natürlich die Beherrschung der deutschen Sprache:
Es sind jedoch vorbereitende Informationen für die Mentoren wichtig.
- Zu Beginn führen wir die Mentoren in ihre Aufgaben ein.
- Zusätzlich organisiert der Verein jährlich mehrere informative Seminar- und Vortragsveranstaltungen.
Worin besteht die Arbeit der Mentoren?
Darin, jeweils außerhalb des Unterrichts in einem Raum der Schule eine Schulstunde pro Woche in einer zwanglosen Atmosphäre und in spielerischer Weise miteinander zu lesen. Dabei ergibt es sich in der Regel, dass außer dem Technischen des Lesens auch andere Inhalte transportiert werden. Wesentlich ist das vertrauensvolle persönliche Verhältnis zwischen Kind und Mentor.
Zur Arbeit gehört, und deshalb legen wir großen Wert darauf, dass jeweils ein Mentor und ein Schüler gemeinsam (im Verhältnis 1:1) miteinander spielen und arbeiten. Die Kinder erhalten dadurch das Angebot einer konzentrierten Zuwendung durch eine erwachsene Bezugsperson. Das ist etwas, dessen die Kinder oftmals ganz besonders bedürfen.
Erfahrungen
Die von den Mentoren betreuten Schulkinder genießen die uneingeschränkte individuelle Zuwendung durch eine erwachsene Person. Sie gewinnen an Selbstbewusstsein mit positiven Auswirkungen auf das Sozialverhalten.
Die Fortschritte im Textverständnis wirken sich auf andere Schulfächer aus. Zum Beispiel in der Mathematik. Die mathematischen Aufgaben werden schneller erfasst, verstanden und können erfolgreicher bearbeitet werden.
Zu den schönsten Erfahrungen von Mentoren gehört es, wenn einem Kind als Folge der gemeinsamen Bemühungen die vorher fragliche Versetzung in die höhere Klasse gelingt oder das Kind an eine weiterführende Schule vermittelt werden kann.